Zur Startseite
  • Erfolge
  • BN-Shop
  • Links

Fürther Themen

  • Übersicht

Energiewende und Klimaschutz

  • Home  › 
  • Aktuelles

Südstadtpark – Wie gewonnen, so zerronnen?

Während noch darüber diskutiert wird, ob mit der Adenauer-Anlage eine innerstädtische Grünanlage für einen Marktplatz verloren gehen soll, werden nun konkrete Baupläne in einer weiteren Fürther Grünfläche, dem Südstadtpark, bekannt. Dort will die Löhe-Hochschule ihre Baufläche neben der bisher genutzten, ehemaligen Schickedanz-Villa mehr als verdoppeln. Und dies in einer ausgewiesenen Parkanlage, die als großer Glücksfall nach dem Abzug der Amerikaner in der dicht bebauten Südstadt geschaffen werden konnte.

03.02.2015

Zum Informationsblatt "Kein 'kurzer Prozess' mit dem Südstadtpark!" vom 9. Februar 2015

 

Zweifellos ist die Wilhelm-Löhe-Hochschule eine Bereicherung der Fürther Bildungslandschaft und hat dem historischen Gebäude im Südstadtpark eine verträgliche Nutzung beschert. Allerdings musste allen Beteiligten von Anfang an klar sein, dass es sich hier um einen sensiblen und nicht beliebig erweiterbaren Standort handelt.

Im jüngsten Artikel der Fürther Nachrichten heißt es über die Hochschule: "Die Zeichen stehen auf Wachstum." Noch im Jahr 2009 waren laut FN "im Endausbau" 250 Studenten geplant, jetzt ist schon die Rede von 550.

Daher sieht der BUND Naturschutz in den aktuellen Plänen einen für den Südstadtpark gefährlichen Präzedenzfall. Seine langfristigen Folgen dürfen bei der jetzt anstehenden Entscheidung von den Mandatsträgern nicht verdrängt werden. Denn mit jeder genehmigten Zusatz-Bebauung im Park würde der Druck auf den Stadtrat größer, dort später noch mehr davon zuzulassen. Dies gilt vor allem auch dann, wenn die Stadt der Hochschule keine Entwicklungsperspektive außerhalb der Parkanlage bietet. Das Argument der "kurzen Wege" wird dann gerne immer wieder bemüht werden. Zu verlockend ist dabei auch, dass der Baugrund im Park wohl zu einem Schnäppchenpreis zu bekommen ist, während außerhalb davon die geltenden Marktpreise zu bezahlen wären. Doch es darf nicht sein, dass in den Park gebaut wird, nur weil das die billigste Lösung wäre.

Der BUND Naturschutz ist jedoch der Auffassung, dass die langfristige Entwicklung des Südstadtparks nicht nach dem Motto verlaufen darf: "Wie gewonnen, so zerronnen". Im Hinblick auf ihre ökologische Wirksamkeit könnte die Parkanlage zwar durchaus vielfältiger sein. Doch für eine intensive Nutzung durch die Bewohner der Südstadt ist sie gut geeignet. Der einwohnerreichste Fürther Stadtteil hatte zuvor lange unter einem eklatanten Grünflächenmangel gelitten, in seinem nördlichen Teil ist das Grün heute noch Mangelware.

Diese Parkanlage hat ihr Aussehen einem Wettbewerb im Jahr 1996 zu verdanken, bei dem die heutige Gestaltung unter vielen anderen ausgewählt wurde. Ein wichtiges Kriterium war damals, dass es die streng rechteckige Form nicht erlauben würde, später einzelne Randbereiche herauszulösen und doch noch zu bebauen. Die Gefahr, dass die Parkfläche von außen angenagt wird, ist dadurch wohl gebannt. Angesichts der aufgetauchten Bauwünsche muss die Stadt Fürth jedoch darauf beharren, dass nun keine Entwicklung beginnt, durch die der Südstadtpark allmählich von innen heraus aufgezehrt wird.

Bei den vorgelegten Plänen handelt es sich um keine geringfügige bauliche Erweiterung, sondern um eine erhebliche Ausdehnung der dort für die Hochschule vorhandenen Baufläche (mehr als eine Verdoppelung). Angesichts des entsprechenden Eingriffs in die Parkanlage fordert der BUND Naturschutz in jedem Fall ein für die Bürger transparentes, ordnungsgemäßes Änderungsverfahren für den zugrunde liegenden Bebauungsplan Nr. 463 "Ehemalige W. O. Darby- Kaserne".

Erst vor einem Jahr hat der BUND Naturschutz im Vorfeld der Kommunalwahl 2014 eine Umfrage unter den OB- und Stadtratskandidaten zu Umweltthemen durchgeführt. Darin war auch der folgende Satz enthalten: "Ich werde dafür stimmen, den Fürther Südstadtpark auf Dauer ohne zusätzliche Neubauten in seiner vollen Größe für die Bevölkerung zu erhalten und für die Erweiterung der Hochschule auf jeden Fall eine Lösung außerhalb des Parks zu realisieren."

OB Dr. Thomas Jung, Bürgermeister Markus Braun sowie fünf amtierende Stadträte der SPD (darunter Fraktionsvorsitzender Sepp Körbl), CSU-Fraktionsvorsitzender Dietmar Helm, vier amtierende Stadträte der Grünen, zwei der Linken und eine Stadträtin der Freien Wähler haben sich daran beteiligt und füllten diesen Punkt mit "Ja" aus.

Weitere Infos zur genannten Umfrage des BUND Naturschutz

Der BUND Naturschutz erwartet, dass diese Versprechen auch eingehalten werden und fordert die Stadt Fürth auf, sich verstärkt darum zu kümmern, der Hochschule eine Entwicklungsperspektive außerhalb der Parkanlage zu bieten.

Rückblick in Artikeln

Zum Artikel der Fürther Nachrichten vom 24. Februar 2015
"Bürgerbegehren für Südstadtpark gestartet"

Zum Artikel der Fürther Nachrichten vom 11. Februar 2015
"Fürth sucht Alternativen zum Bau im Südstadtpark"

Zum Artikel der Fürther Nachrichten vom 9. Februar 2015
"Südstadtbewohner gehen auf die Barrikaden"

Zum Artikel der Fürther Nachrichten vom 5. Februar 2015
"Hochschul-Baupläne im Fürther Südstadtpark stoßen auf Kritik"

Zum Artikel der Fürther Nachrichten vom 2. Februar 2015
"Löhe-Hochschule will in Fürths Südstadtpark expandieren"

Zum Artikel der Fürther Stadtzeitung vom 14. November 2013
"Beispielhafte Umwandlung" des Kasernengeländes

Zum Artikel der Fürther Nachrichten vom 8. November 2013
"Als die Army Platz für einen neuen Stadtteil machte"

Zum Artikel der Fürther Nachrichten vom 13. Oktober 2013
"Junge Pflege-Hochschule sucht Räume"

Zum Artikel der Fürther Nachrichten vom 19. Februar 2009
"Neue Hochschule für 250 Studenten"

Zum Artikel der Fürther Stadtzeitung vom 27. September 2004
"Südstadtpark mit Party eröffnet"