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Schwalben und Mauersegler

Schwalben und Mauersegler gehören zu einem Sommer in Fürth einfach mit dazu. Doch ihre Nistplätze an Häusern werden durch Umbauten und Sanierungen immer weniger. Der BUND Naturschutz ruft zur Meldung der Standorte dieser streng geschützten Tierarten auf und bietet spezielle Informationen für Hausbesitzer und Planer an.

Früher hieß es: Schwalben im oder am Haus bringen Glück. Heute werden sie manchmal sogar vertrieben oder Mehlschwalbennester werden verbotenerweise abgeschlagen. Doch als Insektenjäger finden sie im Luftraum über der Stadt und den angrenzenden Talauen Nahrung und leisten dem Menschen gute Dienste. Allerdings sind Nistgelegenheiten an Häusern eine wichtige Voraussetzung für ihr Vorkommen. Dabei sind sie sehr standorttreu und suchen nach ihrer Rückkehr im Frühjahr immer wieder ihre früheren Standorte auf.

Um welche Tierarten geht es?

Während Mehlschwalben ihre Nester gut sichtbar meist unter Dachvorsprüngen bauen, sind Rauchschwalben durch ihre Nester in landwirtschaftlichen Ställen bekannt. In der Stadt bauen sie diese in hohen Tordurchfahrten von Altbauten, die zumindest nach einer ganztägig geöffnet bleiben. Mauersegler als herausragende Flugkünstler finden ihre Nistmöglichkeiten meist in Hohlräumen an der Fassade und am Dach. Alle diese Arten sind Zugvögel und erscheinen jedes Jahr nur wenige Monate im unseren Breiten. Sie können sich jedoch nur bei uns, in ihrem Sommerquartier, fortpflanzen. D.h. für ihren Fortbestand sind günstige Lebensbedingungen in unseren Städten und Dörfern unverzichtbar.

Ebenso sind mehrere Fledermausarten darauf angewiesen, Unterschlupf an Häusern und auf Dachböden zu bekommen, um dort ihre Jungen aufziehen zu können. Alle genannten Tierarten sind durch das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG § 42) besonders geschützt. Auch ihre Nistplätze und Zufluchtstätten an Gebäuden sind ganzjährig geschützt und dürfen nicht beseitigt oder verschlossen werden. Dabei führt es zum sicheren Tod der Jungvögel, wenn besetzte Schwalbennester während der Brutzeit abgenommen und andernorts abgelegt werden.

In den letzten Jahren sind immer wieder Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten für diese Stadtbewohner durch Umbau und Sanierung von Altbauten verloren gegangen. Häufig beruht dies auf Unwissenheit, z.B. wenn gar nicht bekannt ist, dass ein Haus heimliche "Untermieter" hat. Oder Hausbewohner ärgern sich über Verschmutzungen unterhalb der Nester. Diese können jedoch durch das Anbringen von "Kotbrettern", die die Hinterlassenschaften der Tiere auffangen, ganz einfach vermieden werden. Zudem wird manchmal mit Abwehrmaßnahmen gegen Tauben übers Ziel hinausgeschossen, so dass auch Gebäudebrütern dadurch ihre Nistmöglichkeiten genommen werden.

Bitte um Meldung

Vorrangiges Ziel ist es für den BUND Naturschutz, die bisher bestehenden und gut angenommenen Standorte von Gebäudebrütern und Fledermäusen zu erhalten. Dazu bitten wir die Fürtherinnen und Fürther um Mithilfe. Da die Nistplätze und Unterschlupfmöglichkeiten dieser Tierarten oft sehr unscheinbar sind, bittet der BUND Naturschutz um Meldung bekannter Vorkommen von Schwalben, Mauerseglern und Fledermäusen unter Tel. 77 39 40 oder per E-Mail. Dazu benötigen wir folgende Angaben: Adresse des Hauses, welche Tierart?, im Jahr 2016 besetzt?, wie viele Nester bzw. Tiere?, wer meldet?

Diese Meldung dient auch dazu, rechtzeitig Beratungen durchführen und Vorkehrungen treffen zu können, sollte auch dort künftig eine Gebäudesanierung anstehen. Wichtig ist es, schon in der Planungsphase zu prüfen, ob Gebäudebrüter von der Baumaßnahme betroffen sind. Entscheidend ist, dass die Arbeiten nicht gerade in der Brut- bzw. Aufzuchtzeit der betreffenden Tierart (v.a. April bis August) durchgeführt werden.

Bereits im Juli 2015 hat der Fürther BUND Naturschutz einen solchen Aufruf gestartet, der eine beachtliche Resonanz ausgelöst hat. So wurden auf Anhieb über 40 Standorte verteilt über das Fürther Stadtgebiet und darüber hinaus mitgeteilt. Der BUND Naturschutz bedankt sich herzlich bei den Bürgerinnen und Bürgern, die bereits im letzten Jahr teilgenommen haben.

Tipps für Hausbesitzer und Planer

Notfalls gibt es Möglichkeiten, diesen auf die Stadt spezialisierten Tierarten auch nach der Sanierung eines Altbaus künstliche Unterschlupfgelegenheiten anzubieten, in der Hoffnung, dass sie von ihnen auch angenommen werden. Dabei gibt es sowohl freihängende Kästen für Fledermäuse und für die genannten Vogelarten als auch solche, die in die Fassade (einschl. Wärmedämmung) integriert werden können und so auch nach einer Gebäudesanierung einen geeigneten Hohlraum zur Verfügung stellen.

Zur Berücksichtigung von Gebäudebrütern bei Umbau- und Sanierungsmaßnahmen hält der BUND Naturschutz für Hauseigentümer und Planer umfangreiches Informationsmaterial in der Fürther Geschäftsstelle, Mohrenstr. 2 (Tel. 77 39 40) bereit. Außerdem finden Sie es im Internet unter:

Informationen und Tipps zu Mauerseglern (Nürnberg)

Tipps zu Nisthilfen für Gebäude bewohnende Vogel und Fledermausarten

Basteln von Kotbrettern zum Schutz vor Verschmutzungen

Sammlung von Tipps zum Umgang mit Gebäudebrütern und Fledermäusen