BN-Führung zeigt schwierige Situation vieler Stadtbäume
Auch in diesem Jahr gab es in Fürth schon längere Trockenperioden und relativ hohe Temperaturen. Dadurch ist es nicht mehr selbstverständlich, dass Stadtbäume den Sommer ohne gravierende Schäden überstehen. Denn viele Jungbäume würden ohne intensives Wässern längere Trockenzeiten überhaupt nicht überleben und vertrocknen. Neu gepflanzte Bäume werden in der Regel die ersten 5 Jahre gegossen und bekommen, je nach Baumstandort ca. 200-250 Liter pro Wassergabe. Danach müssen sie so gut eingewurzelt sein, dass sie ohne zusätzliche Bewässerung auskommen.
Dabei haben sie es ohnehin schon schwer: parkende Autos und Aufgrabungen im Wurzelbereich, Streusalz im Winter, Rindenverletzungen durch Anfahren sowie Hitzestrahlung von Gebäuden und versiegelten Oberflächen machen gerade Straßenbäumen sehr zu schaffen. Für umso wichtiger hält es der BUND Naturschutz deshalb, mit den vorhandenen Altbäumen schonend umzugehen und alles zu tun, um ihre Standorte zu verbessern und sie möglichst lange zu erhalten.
Ältere Bäume können wegen ihres umfangreichen Wurzelsystems leider nicht gegossen werden, obwohl es viele aufgrund der langanhaltenden Trockenheit bitter nötig hätten. Deshalb ist es wichtig, bei Neu- oder Ersatzpflanzungen auf ausreichend große Baumgruben mit mindestens 16m³ durchwurzelbarem Standraum zu achten, damit sich die Bäume irgendwann daraus selbst versorgen können. Die Bäume in der Adenauer-Anlage genießen dabei einen Sonderstatus: nur dort gibt es ein flächiges Bewässerungssystem, von dem auch die älteren Bäume profitieren.
Bei Neupflanzungen spielt die Auswahl einer geeigneten Baumart eine entscheidende Rolle für den Anwachserfolg. Baumarten wie Spitz- und Bergahorn kommen am Straßenrand immer seltener zum Einsatz. Stattdessen hat das Grünflächenamt mit ostasiatischen und nordamerikanischen Arten wie den chinesischen Wildbirnen (in der Hallstraße) und den Eisenholzbäumen (am Hallplatz) gute Erfahrungen gemacht.
Fürther Bürgerinnen und Bürger, die den Straßenbäumen vor ihrer Haustür helfen wollen, können beim Fürther Grünflächenamt (Tel. 0911 974-2872) für eine Baumpatenschaft bzw. für einen Gießsack für Jungbäume anfragen. Dieser fasst ca. 100 Liter, die dann gedrosselt abgegeben werden, so dass das Wasser allmählich in den Wurzelbereich des Baumes einsickern kann.