5 Jahre Fukushima und 30 Jahre Tschernobyl - Die Katastrophen sind noch nicht vorbei!
Auch 2016 hatte wieder zwei traurige Jahrestage im Hinblick auf die Atomtechnik zu bieten: fünf Jahre Fukushima und 30 Jahre Tschernobyl. Aus diesem Anlass veranstaltete das Fürther Bündnis "Atomausstieg JETZT" besondere Gedenkveranstaltungen.
Vortrag "Fünf Jahre Fukushima – Die Bilanz einer erschreckenden Katastrophe"
Für diesen Vortrag konnte der BN-Vorsitzende Prof Dr. Hubert Weiger gewonnen werden. Er berichtete in seinen Ausführungen am 2. März 2016 von seinen Reisen in die Region Fukushima, zeigte die dortige Situation auf und informierte darüber, welche Konsequenzen sich für die Region, aber auch für die Energiepolitik in Japan ergeben.
Die Reaktorkatastrophe von Fukushima dauert an und droht, den gesamten nordpazifischen Raum zu verseuchen. Besonders gedenken wir der Opfer aus der japanischen Region Fukushima, die ihre Existenz, ihre Heimat, ihre Gesundheit, Angehörige und Freunde verloren haben.
Teschernobyl und Fukushima mahnen uns, diese lebensfeindliche Technik schnellstmöglich abzulösen und die Energiewende konsequent fortzusetzen. Wir brauchen auch weiterhin die Förderung von dezentralen kostengünstigen Windkraftanlagen an Land, von Photovoltaikanlagen und Solarthermie, von Blockheizkraftwerken und Wärmedämmung; Investitionen in Speichertechnologien und rasch regelbare Gaskraftwerke; eine gerechte Verteilung der Kosten und eine Weitergabe des niedrigen Strompreises an der Strombörse, den wir den erneuerbaren Energien zu verdanken haben.
Der BUND Naturschutz zieht folgenden Schluss: Teuer ist nicht die Energiewende. Teuer zu stehen kommen uns ein ungebremster Klimawandel und unbeherrschbare atomare Katastrophen. Deshalb fordern wir die Energiewende - dezentral, klimafreundlich.
Ausstellung "HIBAKUSHA WELTWEIT"
Vom 3. März bis 26. April 2016 war im Stadtmuseum Fürth die Ausstellung "HIBAKUSHA WELTWEIT" der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) zu sehen. Das Wort "Hibakusha" kommt aus dem Japanischen und bedeutet Strahlenopfer.
Die Ausstellung zeigt die Gesundheits- und Umweltfolgen der "Nuklearen Kette": vom Uranbergbau über die Urananreicherung, zivile Atomunglücke, Atomwaffentests, militärische Atomunfälle, Atombombenangriffe bis hin zu Atommüll und abgereicherter Uranmunition. Sie ist denen gewidmet, deren Leben durch die Atomindustrie beeinträchtigt wurde: den indigenen Völkern, deren Heimat durch Uranbergbau in atomare Wüsten verwandelt wurde, ebenso wie den "Downwinders", also den Menschen, die in Windrichtung der Explosion von mehr als 2.000 Atomwaffentests lebten; den Überlebenden der Atomwaffenangriffe von Hiroshima und Nagasaki wie auch den Menschen, die durch radioaktiven Niederschlag von zivilen und militärischen Atomkatastrophen betroffen sind.
Sie alle hätten ein besseres Leben, wenn man das Uran im Boden belassen hätte. Es ist eine beklemmende, aber auch notwendige Ausstellung, denn immer noch planen zahlreiche Staaten eine Renaissance der Atomenergie, obwohl sie nicht wissen, wohin mit dem bisher schon entstandenen Atommüll.
Artikel der Fürther Nachrichten "Ausstellung im Fürther Stadtmuseum zeigt Atomkatastrophen"