"Maß halten" bei Märkten in der Fürther Innenstadt anstelle maßloser Ausdehnung in Grünanlagen
Nach Auffassung des BN ginge die Entwicklung in eine völlig falsche Richtung, wenn ein Markt von einer der vielen gepflasterten Flächen der Fürther Innenstadt in eine der zu wenigen Grünanlagen verlegt werden würde.
Nach den Worten des Wirtschaftsreferenten sollen dabei offenbar Schäden am Grün in Kauf genommen werden, weil man mal was ausprobieren wolle. Doch wäre es das genaue Gegenteil des Vorsorgeprinzips, erst Schäden zu verursachen und danach zu schauen, welche Schäden angerichtet wurden.
Dabei ist es doch kein Naturgesetz, dass die Märkte immer weiter wachsen. Bis vor Corona hat die Fürther Freiheit völlig ausgereicht, nun soll die beanspruchte Fläche immer größer werden. Wirtschaftsreferent Müller sollte sich stärker am Leitspruch von Ludwig Erhard orientieren: "Maß halten". Und nicht eine maßlose Ausbreitung der Märkte in schutzbedürftige Grünanlagen unterstützen.
Denn dass eine de facto fünfwöchige Beanspruchung durch eine Großveranstaltung in der Grünanlage Schäden hinterlassen würde, liegt auf der Hand. Langjährige Fürtherinnen und Fürther erinnern sich mit Grausen daran, wie sehr die unersetzliche Grünanlage heruntergewirtschaftet war als noch die Heringsbratereien während der nur knapp zweiwöchigen Fürther Kirchweih in die Adenauer-Anlage gestellt wurden.
Der BN kritisiert auch die einseitige Zusammensetzung des Gremiums, in dem die Pläne vorgestellt wurden. „Wenn der Innenstadthandel eingeladen wurde, der gar keine unmittelbare Beteiligung an den Märkten hat, warum wurde dann nicht auch der BUND Naturschutz eingeladen, der sich bereits im Vorfeld zu dem Thema geäußert hatte? Sollte die Zusammensetzung der Versammlung dafür sorgen, dass keine Alternativen erörtert werden mussten und dass möglichst wenig Widerspruch zu den Plänen aufkam?“, fragt Reinhard Scheuerlein, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Fürth-Stadt.