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Schützenswertes Grün der Adenauer-Anlage darf nicht als Spielwiese für kommerzielle Interessen enden

Die Bestrebungen, die Grünanlage der Adenauer-Anlage als Marktstandort für den Mittelaltermarkt ins Spiel zu bringen, hält der BUND Naturschutz für zunehmend befremdlich. Der BN lehnt es ab, dass jetzt - wie offenbar beabsichtigt - im Eiltempo ein Beschluss dafür herbeigeführt werden soll.

26.01.2023

Die Adenauer-Anlage besitzt als einzige größere Grünanlage inmitten der Innenstadt eine herausragende Bedeutung für ein veträgliches Stadtklima, die Aufenthaltsqualität der Innenstadtbevölkerung und die Stadtnatur. Dafür muss die Grünanlage intakt bleiben, denn sie wird in Zeiten der Erderhitzung in Zukunft noch dringender gebraucht als bisher. Damit hat sie ihren eigenen hohen Wert und darf nicht als beliebige Verfügungsmasse für irgendwelche anderen Zwecke missbraucht werden.

Durch eine mehrwöchige Belastung im Zuge eines intensiven Marktgeschehens droht eine schwere Beeinträchtigung der Grünanlage. Dabei sind heute schon deutliche Spuren der Übernutzung in der Anlage, wie z.B. Kahlflächen, unübersehbar. Neben teuren und langwierigen Sanierungsmaßnahmen warnt der BUND Naturschutz vor allem vor bleibenden Schäden am Baumbestand durch Wurzelbeeinträchtigungen im Zuge einer zusätzlichen Bodenverdichtung und durch Rindenverletzungen. Auch durch die beim Mittelaltermarkt üblichen offenen Feuerstellen drohen erhebliche Schäden an der Grünanlage.

In der laufenden Diskussion muss z.B. auch berücksichtigt werden, dass die Regenerationsfähigkeit von Vegetationsflächen im Winter naturgemäß wesentlich geringer ist als im Sommer. Gerade bei Plusgraden und feuchter Witterung wäre bei einer solchen Beanspruchung im Zuge einer mehrwöchigen Großveranstaltung mit erheblichen Schäden zu rechnen.

Der BUND Naturschutz fordert daher zuallererst für alle Nutzungen im Kernbereich der Adenauer-Anlage ein Gesamtkonzept, das sich primär an ihrer Bedeutung und Belastbarkeit orientieren muss. Wir erwarten von der Stadt Fürth außerdem eine ernsthafte Alternativenprüfung mit der Berücksichtigung anderer Standorte wie z.B. der Kleinen Freiheit. Für den Mittelaltermarkt gibt es in der Fürther Innenstadt große geeignete Pflasterflächen, so dass dafür nicht die wertvolle Grünanlage beansprucht werden muss.

Im Übrigen sieht der BUND Naturschutz nicht die mangelnde Verbindung zwischen Weihnachtsmarkt und Wochenmarkt als Ursache für dessen Umsatzeinbußen im letzten Jahr, denn es gab diesmal mehr Zu- und Durchgänge als zuvor. Statt eines Schnellschusses ist hierzu eine verstärkte Ursachenforschung erforderlich.

Der BUND Naturschutz bedankt sich bei allen, die in der Stadtratssitzung vom 28. September letzten Jahres eine Nutzung der Adenauer-Anlage für den Weihnachtsmarkt zurückgewiesen haben und ruft sie dazu auf, ihre Haltung beizubehalten, sich auch künftig schützend vor diese Grünanlage zu stellen und zusätzlichen Beanspruchungen der Adenauer-Anlage eine Absage zu erteilen.

Bei den vielen Bäumen, die in der letzten Zeit in Fürth gefällt werden, muss endlich auch einmal eine Entscheidung zugunsten von Grün und Bäumen ausfallen!