Zur Startseite
  • Erfolge
  • BN-Shop
  • Links

Fürther Themen

  • Übersicht

Energiewende und Klimaschutz

  • Home  › 
  • Aktuelles

BN-Führung zeigt wertvolle Biotopgestaltung durch Biber

Bei manchen Menschen haben Biber kein gutes Image. Sie fällen Bäume und können für überflutete Flächen sorgen. Nachdem sie in Bayern bis 1860 bejagt und ausgerottet wurden, stehen sie jetzt unter Naturschutz. Das hat gute Gründe. Am vergangenen Samstag erläuterten Reinhard Scheuerlein, Vorsitzender des BN Fürth und Herbert Schlicht, ehrenamtlicher Biberberater, bei einer Führung im Farrnbachtal den großen ökologischen Nutzer dieser Nagetiere.

18.11.2024

Trotz grauem, kaltem Novemberwetter waren fast 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gekommen, um Biber besser verstehen. Herbert Schlicht musste weit ausholen: „Vor drei Jahrzehnten hat das Wasserwirtschaftsamt den Farrnbach in diesem Abschnitt mit einem geschwungenen Bachbett und Auwaldpflanzungen renaturiert. Um das Jahr 2007 sind Biber von der Donau kommend ins Fürther Stadtgebiet eingewandert und haben im Farrnbachtal einen günstigen Lebensraum vorgefunden.“

Im Laufe der Jahre haben sie deutliche Spuren hinterlassen – es entstand durch den vom Biberdamm aufgestauten Bach ein Biberteich. „Obwohl es für Laien dort wild und etwas chaotisch aussieht, wird dieses Biotop nun auch von allerlei anderen Tierarten, wie z.B. Stockente, Graureiher und Eisvogel, gerne bevölkert. Gerade in sommerlichen Trockenzeiten sind diese feuchten Flächen für viele Tierarten ein wichtiger Zufluchtsort“, so Scheuerlein.

Durch das Fällen von Bäumen versuchen die Biber im Winter an Nahrung und Baumaterial heranzukommen, Gleichzeitig sorgen sie so dafür, dass junge Bäume und Sträucher Licht und Platz zum Wachsen haben. An mehreren Gehölzen des Biberbiotops zeigen Herbert Schlicht und Reinhard Scheuerlein, wie vom Biber zurückgelassene Baumstümpfe wieder weiterwachsen und neue Trieb bilden.

Da Biber nachtaktiv sind, kann Herbert Schlicht nur grob schätzen, dass im Stadtgebiet ca. 60-80 dieser Tiere leben. Während lebendige Biber tagsüber kaum zu beobachten sind, stieß er immer wieder mal auf tote Exemplare. Sie starben meist in der Folge von Revierkämpfen oder im Straßenverkehr, wenn junge Biber sich ein eigenes Revier suchen und dabei auch Straßen überqueren müssen.

Schlicht und Scheuerlein sind sich einig: „Gerade im Farrnbachtal ist sehr gut zu beobachten, wie Biber eine Landschaft nach ihren Bedürfnissen gestalten und sie dabei vielfältiger machen, so dass dort auch zahlreiche andere Tier- und Pflanzenarten einen neuen Lebensraum bekommen.“

Eine weitere Biberführung plant der BUND Naturschutz am Samstag, den 22. Februar 2025 um 15 Uhr mit Treffpunkt an der Schickedanz Schule am Finkenschlag in Fürth.

Mehr Infos zu Bibern