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Fünf Jahre Eichhörnchen-Erfassung in Fürth

In erster Linie geht es in dem Citizen Science Projekt darum, mehr über die Tiere zu erfahren, wo sie vorkommen und wie sich ihr Lebensraum über die Zeit verändert. Jede und jeder kann mitmachen und Eichhörnchen melden. Die besten Beobachtungschancen hat man im zeitigen Frühjahr!

20.01.2025

Im April 2020 startete der BUND Naturschutz das großangelegte Bürgerforscher-Projekt „Eichhörnchen in Bayern“. Interessierte können seither per Smartphone-App melden, wann und wo sie Eichhörnchen entdeckt haben. Bis Ende 2024 kamen so über 63.000 Meldungen mit insgesamt 78.300 Tieren zusammen. Allein in Fürth wurden seit Projektstart Meldungen über 1.645 Tiere dokumentiert. „Das ist ein großartiges Ergebnis und zeigt, dass sich viele Menschen für die flinken Kletterer begeistern“, erklärt Reinhard Scheuerlein von der BN-Kreisgruppe Fürth-Stadt.

Eichhörnchen wurden nahezu flächendeckend in allen Naturräumen Bayerns nachgewiesen – von städtischen Gärten über dichte Wälder bis hin zu ländlichen Regionen. Die Häufigkeit variiert jedoch je nach Region und Lebensraumqualität. „Die Daten zeigen, dass die Verfügbarkeit von Nahrung und die regionalen Umweltbedingungen entscheidend für das Vorkommen der Eichhörnchen sind“, so Scheuerlein weiter.

Ein weiteres spannendes Ergebnis ist die Vielfalt der Fellfarben der Eichhörnchen. Fast alle Farbvarianten können in jeder Population vorkommen. Jedoch: In höheren Lagen mit Nadelwäldern sind die Tiere tendenziell dunkler gefärbt, während in laubwaldreicheren Gebieten vorwiegend rote Eichhörnchen gesichtet werden. „Diese Farbvariationen geben Aufschluss über die unterschiedlichen Lebensräume in Bayern. „In Fürth wurden bisher überwiegend rote,Eichhörnchen gemeldet“, erklärt Scheuerlein.

Um den Schutz der Eichhörnchen weiter zu verbessern, können seit Anfang 2024 auch tote Eichhörnchen über die App gemeldet werden. Bisher wurden 630 Verkehrsopfer in Bayern registriert, meist an vielbefahrenen Straßen und in dicht besiedelten Gebieten. „Dies unterstreicht die Dringlichkeit, Lebensräume zu vernetzen und sichere Wanderkorridore für die Tiere zu schaffen“, so Scheuerlein. Als begleitendes Pilot-Projekt hat der BN bereits eine Eichhörnchen-Seilbrücke in der Fürther Straße in Zirndorfzwischen zwei Bäumen installiert, um die Tiere sicher über die Straße zu lotsen und die Zahl der dortigen Verkehrsopfer zu reduzieren.

Die beste Beobachtungszeit für Eichhörnchen ist im Winter und im zeitigen Frühjahr. Da die Bäume keine Blätter tragen, sind die Tiere einfacher zu entdecken. Außerdem beginnt jetzt die Paarungszeit. Während dieser Zeit sind die Eichhörnchen besonders aktiv, da Männchen Weibchen verfolgen und sogenannte Paarungsjagden beobachtet werden können. „Die Tiere verfolgen sich die Bäume rauf und runter, doch das Weibchen bestimmt immer das Geschehen. Dabei können kurze aggressive Kämpfe zwischen mehreren Männchen stattfinden, die vom Weibchen interessiert beobachtet werden. Nach einer oft langen Werbung entscheidet sich das Weibchen dann für einen Partner“, erklärt Scheuerlein.

Weitere Informationen zu den Ergebnissen und zur Teilnahme am Projekt