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Fürther Innenstadtgrün nicht verkommen lassen!

Der BUND Naturschutz sieht in der ständigen Ausweitung von Intensivnutzungen in die Fürther Grünanlagen eine erhebliche Gefahr für deren Bestand und fordert den Stadtrat auf, dafür wirksame Grenzen zu setzen.

24.07.2015

Die Beschädigungen von Grünanlagen bei der Michaeliskirchweih standen in der Juli-Sitzung des Fürther Bauausschusses auf der Tagesordnung (siehe Bericht der Fürther Nachrichten).

Der BUND Naturschutz kritisiert die verharmlosende Polemik des SPD-Fraktionsvorsitzende Körbl, die völlig am Thema vorbeigeht. Solche Äußerungen liefern keinerlei brauchbaren Beitrag zu einer längst überfälligen Debatte um Übernutzung und Substanzverlust in Fürther Grünanlagen.

Dabei hat das Grünflächenamt in seinem Bericht ausdrücklich festgestellt, dass neben kostspieligen Ausbesserungsarbeiten auch viele der entstandenen Schäden "aufgrund natürlicher Gegebenheiten irreparabel" sind. Dies führt über die Jahre zu einer Abwärtsspirale bei den betroffenen Grünanlagen, wie man sie an der Willy-Brandt-Anlage bereits überdeutlich beobachten kann.

Es gibt dabei aber auch schwerwiegende Schäden, die nicht gleich deutlich sichtbar sind: So führt Bodenverdichtung durch das Befahren im Bereich der dortigen Bäume zu Schäden am Wurzelwerk mit der Folge absterbender Äste, abnehmender Belaubung und deutlicher geringerer Lebensdauer der Großgehölze.

Es hilft nach Auffassung des BUND Naturschutz nicht weiter, wenn einige verantwortliche Stadtratsmitglieder vor diesen Beeinträchtigungen des städtischen Grüns einfach nur die Augen verschließen möchten.

Von Seiten einiger Schausteller wird vehement gefordert, innerstädtische Grünanlagen weiterhin zum Abstellen von Fahrzeugen während der Fürther Kirchweih zu missbrauchen. In der gesamten Königstraße, die ja schließlich das Rückgrat der Fürther Kirchweih darstellt, gibt es für sehr viele Schausteller auch keine Möglichkeit, ihre Versorgungs- und Wohnwagen in unmittelbarer Nähe abzustellen. Und dennoch funktioniert die Kirchweih auch dort.

So stellt sich die Frage, ob Grünanlagen und Baumbestand in Fürth tatsächlich nur der Bequemlichkeit für einige Schausteller geopfert werden sollen. Rechnet man die in den Grünanlagen 2014 entstandene Schadenssumme von 6.200 Euro auf mehrere Jahre hoch, so wäre es für die Stadt Fürth auch viel billiger, einen anderen geeigneten Standort für die betroffenen Schausteller herzurichten.

Doch dort, wo Grünflächen verkommen, weil sie regelmäßig befahren werden sollen, machen sich im Lauf der Zeit zwangsläufig Verwahrlosungstendenzen breit.

Dringender Handlungsbedarf besteht auch, wenn man bedenkt, wie wichtig Bäume und Grünanlagen gerade angesichts der zurückliegenden Hitzewelle für die Menschen in der Stadt sind. Damit das Stadtklima insbesondere in der Fürther Innen- und Südstadt erträglich bleibt, ist der Stadtrat gefordert, begrünte Flächen zu erhalten und besser zu pflegen und zu schützen. Denn gerade Bäume wirken wie natürliche Klimaanlagen. Sie sind dem technischen Sonnenschutz, wie z.B. Markisen oder Schirmen, weit überlegen, weil sie nicht nur Sonne abhalten, sondern mit ihrem Blätterdach durch Verdunstung auch aktiv kühlen. Bäume und Grünanlagen haben gerade in dicht bebauten Stadtteilen ohnehin oft sehr schwierige Standortbedingungen und sind nicht unbegrenzt belastbar.

Nach vielen Jahren immer weiter zunehmenden Wachstums bei Anzahl und Größe innerstädtischer Veranstaltungen, ist es nach Auffassung des BUND Naturschutz nun erforderlich, dass die Stadt deren Flächenhunger wirksam zügelt.