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Fürths Weg zur klimafreundlichen Wärmeversorgung

Bis zum 6. Dezember fand die öffentliche Beteiligung zum Entwurf des kommunalen Wärmeplans der Stadt Fürth statt. Dieser soll als ein strategisches Planungsinstrument zeigen, in welchen Gebieten sich welche erneuerbaren Wärmequellen bzw. Wärmeversorgungslösungen besonders eignen. An der Beteiligung hat die BN-Kreisgruppe Fürth-Stadt mit einer eigenen Stellungnahme teilgenommen.

07.12.2025

Der BUND Naturschutz begrüßt die kommunale Wärmeplanung für Fürth. Um Klimaneutralität und Nachhaltigkeit zu erreichen, müssen die künftigen Wärmequellen im Einklang mit Klima-, Natur- und Ressourcenschutz stehen. Besonders wichtig ist dabei der Ausbau von (Groß-)Wärmepumpen, Geothermie, Solarthermie und der Nutzung unvermeidbarer Abwärme. Die schon bestehenden Wärmenetze sind zügig von fossilen auf erneuerbare Energien umzustellen. Dazu müssen die ermittelten Potenziale auch tatsächlich genutzt und im Zielszenario verankert werden. Nur mit konkreten Zielen lässt sich eine klimafreundliche Wärmeversorgung verwirklichen.

Eine erfolgreiche Wärmewende erfordert zudem Lösungen, um jahres- und tageszeitliche Leistungsschwankungen auszugleichen. Dafür sind Speicher wie Erdbeckenspeicher, Aquiferspeicher und Warmwassertanks notwendig, da die Umstellung der Fernwärme auf erneuerbare Energien ohne sie kaum möglich ist. Die Verbrennung von Biomasse wie Holz oder Pellets sowie Biogas aus landwirtschaftlichen Produkten sollte nur in geringen Mengen und unter strengen Nachhaltigkeitskriterien erfolgen – und zwar erst, wenn alle anderen erneuerbaren Potenziale ausgeschöpft sind.

Der Wärmeplan braucht einen klaren Fahrplan: Viertel für Viertel und Jahr für Jahr muss festgelegt werden, wie die Wärmenetze dekarbonisiert und ausgebaut werden sollen. Gleichzeitig müssen Bürgerinnen und Bürger unterstützt werden, wenn sie auf Wärmepumpen umsteigen. Ohne die Bereitstellung von Flächen für Solarthermie-Anlagen, Großwärmepumpen oder Speicher wird die Wärmewende jedoch nicht gelingen. Ein weiterer zentraler Punkt ist die energetische Sanierung des Gebäudebestands, denn erneuerbare Wärme bleibt ein knappes Gut. Der Wärmeplan muss daher konkrete Maßnahmen enthalten, wie Energie effizienter genutzt wird.

Da die Wärmewende einen starken Anstieg der Stromnachfrage mit sich bringt, ist es erforderlich, die Stromnetze bedarfsgerecht auszubauen. Auch der Ausstieg aus der Gasversorgung erfordert eine sorgfältige Planung. “Das bestehende Gasnetz könnte teilweise weitergenutzt werden, wenn gereinigtes Biogas aus regionalen Bioabfällen, Grünschnitt oder Ernteresten eingespeist wird. Eine Vergärungsanlage in Fürth könnte nicht nur Biogas erzeugen, sondern auch wertvollen Kompost und Dünger für die Landwirtschaft liefern”, so Waltraud Galaske, stellvertrende Vorsitzende der Kreisgruppe.

“Damit die Wärmewende gelingt, sind wirksame Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit entscheidend. Bürgerinnen und Bürger müssen über ihre Möglichkeiten beim Heizungstausch informiert und durch kostenlose Beratungen unterstützt werden”, meint Reinhard Scheuerlein, der Fürther Kreisgruppenvorsitzende. “Zusätzlich zu Bundes- und Landesförderungen sollte die Stadt Fürth ein eigenes Förderprogramm für Gebäudesanierung und Heizungstausch auflegen – besonders für Haushalte mit niedrigem Einkommen. So kann die Wärmewende sozial gerecht und erfolgreich umgesetzt werden.”