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Nach umfangreichen Baumfällungen - Jetzt mehr Bäume in die Fürther Stadtquartiere

Die angekündigten Baumfällungen der Stadt Fürth am Helene-Lange-Gymnasium und an der Wolfsgruber Mühle sind nun vollzogen. Der BUND Naturschutz bedauert es sehr, dass die Stadt Fürth zu keiner anderen Lösung gekommen ist. Auch mit unseren Schreiben und Diskussionsbeiträgen hatten wir gehofft, zu einem Umdenken beitragen zu können. Dass die Pläne der Stadt schon längere Zeit diskutiert wurden, macht den heftigen Einschnitt für die betroffenen Stadtquartiere nicht geringer.

20.01.2024

Für den BUND Naturschutz sind es Beispiele dafür, dass das Stadtgrün in der Planung nicht von Anfang an mit der ihm zukommenden Bedeutung beachtet wird. Dabei wird es für die Lebensbedingungen in dicht bebauten Vierteln immer wichtiger.

Auch wenn die Stadt mit Ersatzpflanzungen und Baumverpflanzungen einen hohen Aufwand treibt, werden die positiven Wirkungen der verlorengegangenen Baumbestände auf absehbare Zeit nicht ausgeglichen. Bei den genannten Ersatzbäumen im Stadtgebiet wird es sehr darauf ankommen, an welche Standorte sie gesetzt werden. Wenn damit nur schon vorhandene Grünflächen noch grüner werden, macht es sich die Stadt Fürth zu einfach. Denn so würden sie nur einen relativ geringen Mehrwert an positiven Wirkungen bieten. Wichtiger wäre es, sie dort zu pflanzen, wo sie am nötigsten gebraucht werden.

Der BUND Naturschutz begrüßt es sehr, wenn stattdessen neue Baumstandorte in der Innen- und Südstadt geschaffen werden. Jüngst ist dies allerdings nur in einem kurzen Abschnitt der Amalienstraße gegenüber der Paulskirche passiert. Dem BN ist bewusst, dass es dagegen auch Widerstände gibt, wenn dadurch Pkw-Abstellflächen im öffentlichen Straßenraum wegfallen. Doch sollte es im Interesse der langfristigen Bewohnbarkeit dieser dicht bebauten Stadtteile nach Auffassung des BUND Naturschutz Vorrang haben, dort schattenspendende und in sommerlichen Hitzeperioden kühlende Bäume zu integrieren. Wenn diese die Sonneneinstrahlung absorbieren, vermindern sie Aufheizung von Gebäuden und Pflasterflächen. So entlasten sie viele Bewohnerinnen und Bewohner, insbesondere solche, die ohnehin gesundheitlich angeschlagen sind.

Daher sollte die Stadt Fürth die grüne Infrastruktur künftig genauso einplanen wie die Versorgung mit Kindergärten oder Schulen. Bäume wirken wie lebende Klimaanlagen und regulieren das Klima. Allerdings brauchen neu gepflanzte Bäume erst viele Jahrzehnte, bis sie eine den Altbäumen vergleichbare Leistung erreichen. Deshalb ist es auch besonders wichtig, große, alte Bäume zu bewahren und sie pfleglich zu behandeln.

Zudem braucht die Stadt auch dann mehr Bäume an den richtigen Stellen, wenn nicht gerade andernorts welche verlorengehen. Hier fehlt dem BUND Naturschutz ein konsequenteres Vorgehen der Stadt, so wie es im Klimaschutzkonzept vom Stadtrat beschlossen wurde.

Im Rahmen seiner Umsetzung haben wir Oberbürgermeister und Stadtrat daher dringend darum gebeten, verstärkt folgende Maßnahmen konkret einzuplanen bzw. im kommenden Haushalt zu berücksichtigen:

  • Verstärkte Beachtung vorhandener Baumbestände in Bebauungsplänen und bei Bauvorhaben und ihre frühzeitige Einbeziehung in das jeweilige Planungskonzept;
  • Umsetzung eines Sanierungsprogramms für städtische Straßenbäume, die besonderen Belastungen unterliegen;
  • Schaffung neuer Baumstandorte, vor allem in den noch nicht begrünten Straßen der Innenstadt und der nördlichen Südstadt (nördlich der Herrnstraße)
  • verstärkte Erfolgskontrolle der verbindlichen Ersatzbaumpflanzungen bei privaten Bauvorhaben und erneute Pflanzung bei Misserfolg.