Hohe Werte schädlicher Stickoxide auch in Fürther Straßen
Wenn über hohe Luftbelastungen in Innenstädten diskutiert wird, ist meist die Rede von großen Städten, in denen dauerhafte Messgeräte für Stickoxide von den Landesämtern aufgestellt sind. Dies sind in Bayern allerdings relativ wenige Standorte, für die entsprechende Jahresmittelwerte ermittelt werden. In Fürth werden in der Messstation des Bayerischen Landesamts für Umwelt in der Theresienstraße seit 2013 keine Stickoxide mehr gemessen.
Mit der durchgeführten Messaktion will die Deutsche Umwelthilfe darauf aufmerksam machen, dass es unabhängig davon auch in kleineren und mittleren Städten stark belastete Straßenzüge gibt, für die großer Handlungsbedarf besteht.
Dies gilt auch für Fürth. Um genauere Anhaltspunkte dafür zu bekommen, hat sich die Kreisgruppe Fürth-Stadt des BUND Naturschutz (BN) am Messprogramm der Deutschen Umwelthilfe beteiligt. Dabei wurde die Ausrüstung von der DUH gestellt und die Messung vor Ort von Bürgerinnen und Bürgern betreut. Benutzt wurden dafür sog. Passivsammler, die vom 1. Februar bis zum 1. März vor Ort angebracht wurden. Deren Ergebnisse sind allerdings nicht unmittelbar mit den amtlichen Messwerten vergleichbar, liefern aber Anhaltspunkte für die Größenordnung der Luftbelastung.
Bei Referenzmessungen an den Standorten der staatlichen Messgeräte wurde festgestellt, dass die Werte der "Passivsammler" eigentlich noch um 10 Prozent nach oben korrigiert werden müssten. Als Fürther Standort hat der BN dafür die Schwabacher Straße auf Höhe der Grund- und Mittelschule Schwabacher Straße ausgewählt. Eine weitere Messung hat unabhängig davon in Fürth in der Hochstraße stattgefunden.
Die Ergebnisse zeigen, dass die die Stickoxidwerte in viel befahrenen Straßen in Fürth durchaus im Bereich des Grenzwertes (Jahresdurchschnittswert) liegen. Dabei ist zu beachten, dass es sich auch bei knapp darunter liegenden Messwerten nicht um gesunde Atemluft handelt. Dies gilt vor allem, wenn man bedenkt, dass auch mit kurzzeitigen weit überhöhten Spitzenwerten in solchen Zeiten zu rechnen ist, in denen sich Kinder und andere empfindliche Menschen auf der Straße befinden. Der BUND Naturschutz hält es daher für dringend erforderlich, zum Gesundheitsschutz der Fürther Bevölkerung neben mittel- und langfristigen Maßnahmen auch kurzfristig wirksame Abhilfe zu schaffen.