Mit „Unterbodenwäsche“ im Trinkwasserschutzgebiet muss Schluss sein!
So geschehen in der Fuchsstraße zwischen der Fürther Südstadt und Dambach. Anstatt die Umleitung über die Rednitztalbrücke der Südwesttangente zu nehmen, fuhren Autofahrer letzten Freitag ihre Fahrzeuge beinahe im Minutentakt durch das Hochwasser.
Nicht umsonst wird dieses Verhalten umgangssprachlich "Unterbodenwäsche" genannt. Durch das stark aufspritzende Wasser der angeschwollenen Rednitz werden natürlich Dreck und ölige Substanzen von den Fahrzeugen gelöst und gelangen in das abfließende Überschwemmungswasser.
Besonders gravierend ist in der Fürther Fuchsstraße, dass sie durch die ansonsten streng geschützte Wasserschutzzone II und unmittelbar am Rand der eingezäunten Wasserschutzzone I verläuft. Letztere wird auch Trinkwasserfassungsbereich genannt, weil sich darin Brunnen zur Versorgung der Fürther Bevölkerung mit Trinkwasser befinden.
Ansonsten wird durch zahlreiche Verbote in der Wasserschutzverordnung zu Recht versucht, jegliches Risiko für die Qualität des Trinkwassers abzuwenden. Allerdings nicht bei der Hochwassersituation der letzten Tage. Doch offenbar wird dieses zweifelhafte Verhalten etlicher Autofahrer bei Hochwasser von der Stadt Fürth geduldet. Die Sperrungen auf beiden Seiten des Talgrunds sind so angelegt, dass sie mühelos umfahren werden können. Kontrollen gibt es nicht
Während auf der einen Seite Fußgänger aus Gründen des Wasserschutzes aus dem Talgrund im Bereich der Wasserschutzzone I ausgesperrt werden, dürfen also auf der anderen Seite verantwortungslose Autofahrer reihenweise das in Richtung Brunnen fließende Überschwemmungswasser ungehindert verschmutzen. In den letzten Tagen ist das schätzungsweise hunderte Mal passiert. Auf diese Weise legt die Stadt Fürth nach Auffassung des BUND Naturschutz beim Trinkwasserschutz völlig unterschiedliche Maßstäbe an.
Der BUND Naturschutz hält dieses Verhalten etlicher Autofahrer, die nur aus Bequemlichkeit erhebliche Wasserverschmutzungen in Kauf nehmen, für einen Skandal. Es ist aber auch ein unhaltbarer Zustand, dass dies hier im Wasserschutzgebiet und dazu noch unmittelbar am Rand der Trinkwasserfassung überhaupt ungehindert möglich ist.
Daher fordert der BN eine wesentlich massivere Absperrung der wegen Hochwasser gesperrten Straßen, so dass sie nicht (wie bisher) dennoch befahren werden können.