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Kahlschlag am Pegnitzufer verhindern

Zwischen Karlsteg und Ludwigbrücke betreibt die Stadt Fürth derzeit umfangreiche Planungen am Pegnitzufer für den Neubau des Schliemann-Gymnasiums und zusätzliche Wegeverbindungen. Auf den hohen ökologischen Wert und den teilweisen Schutz in diesem Bereich hat der BUND Naturschutz die Stadt schon mehrfach hingewiesen. Der BN ist der Auffassung, dass in solch einem ökologisch sensiblen Bereich keine Maximalplanungen umgesetzt werden dürfen.

24.06.2021

Leider kann der BUND Naturschutz nicht erkennen, dass diese Hinweise auf gesetzliche Vorgaben sowie der Erhalt von Biotopen und das Vorkommen von streng geschützten Tierarten bislang in den städtischen Planungen ausreichend berücksichtigt wurden.

Das von der Stadt in Auftrag gegebene Gutachten zur artenschutzrechtlichen Prüfung des Gymnasiums-Neubaus hat gezeigt, um welch ökologisch hochwertigen Bereich der Fürther Talauen es sich hier handelt und hat damit die Auffassung des BUND Naturschutz bestätigt. Es wurde darin das Vorkommen von  zahlreichen Vogelarten und von zehn Fledermausarten festgestellt. Dies bedeutet, dass dort an der Pegnitz in Fürth fast die Hälfte der 24 in Bayern heimischen, streng geschützten Fledermausarten vorkommen.

Erhebliche Auswirkungen hätten die zu erwartenden umfangreichen Rodungen von Baumbeständen, insbesondere von Höhlenbäumen, die Brut- und Unterschlupfmöglichkeiten bieten. Zudem wäre mit einem massiven Ausbau der Beleuchtung in diesem Bereich zu rechnen, der gerade für etliche der vorkommenden Fledermausarten einen starken Eingriff darstellt. Schließlich handelt es sich hier um einen der wenigen Pegnitzabschnitte, die bislang nicht lichtverschmutzt sind.

Vor diesem Hintergrund ruft der BN die Mitglieder des Fürther Stadtrats und die Stadtverwaltung dazu auf, den Schutz der Artenvielfalt im Stadtgebiet ernst zu nehmen und Teile der laufenden Planungen dringend zu überdenken.

Vor allem fehlen bisher Alternativenprüfungen mit einer Gegenüberstellung ihrer jeweiligen Auswirkungen auf die Natur sowie eine Gesamtbetrachtung der Auswirkungen aller Planungen auf streng geschützte Tierarten im Abschnitt der Pegnitz zwischen Karlsteg und Ludwigbrücke. Der BUND Naturschutz hat Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung und die Stadtratsmitglieder daher dazu aufgerufen, vor endgültigen Beschlüssen erst diese wichtigen Schritte in die Wege zu leiten.

Angesichts der ohnehin schon enormen geplanten Natureingriffe durch den Bau des Gymnasiums fordert der BUND Naturschutz die Stadt Fürth dazu auf, das Ausmaß der geplanten Eingriffe in Verantwortung für die Artenvielfalt im Stadtgebiet zu reduzieren.

Artikel der Fürther Nachrichten dazu