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BN drängt auf eine stärker ökologische Ausrichtung der Fürther Kirchweih

In einem Brief an OB Dr. Thomas Jung hat der BUND Naturschutz (BN) begrüßt, dass sich Vertreter der Stadt Fürth in einem Artikel der Fürther Nachrichten aufgeschlossen gegenüber einer stärkeren ökologischen Ausrichtung der Fürther Kirchweih gezeigt haben. Entsprechende Verbesserungen schrittweise, aber konsequent und mit langem Atem durchzuführen, muss nach Auffassung des BN alljährliche Daueraufgabe werden.

21.10.2019

Der BUND Naturschutz sieht insbesondere auf den folgenden Feldern Handlungsbedarf:

  1. Schon im nächsten Jahr sollte Plastik-Einwegbesteck und -geschirr der Vergangenheit angehören. Auch darüber hinaus ist verstärkt auf Müllvermeidung, insbesondere bei Kunststoffen zu achten. Dazu ist unverzüglich eine Müllvermeidungsstrategie für die Fürther Kirchweih zu entwerfen und konsequent umzusetzen.
  2. Nach Art. 1a des Bayer. Naturschutzgesetzes, das im Zuge des Artenschutz-Volksbegehrens ergänzt wurde, ist es Ziel, die landwirtschaftlich genutzten Flächen bis 2025 mindestens zu 20 % und bis 2030 mindestens zu 30 % gemäß den Grundsätzen des ökologischen Landbaus zu bewirtschaften. Um die dazugehörige Nachfrage zu schaffen, sollte auch die Fürther Kirchweih einen Beitrag leisten. Daher wäre es wichtig, das Angebot von Speisen aus Bio-Anbau zu verbreitern, ebenso wie das aus fairer Produktion sowie von attraktiven vegetarischen und veganen Spezialitäten.
  3. Das Abstellen der Schausteller-Fahrzeuge an der Ludwigsbrücke im Wiesengrund und insbesondere deren Abtransport hat massive Schäden am Grün im Talgrund hinterlassen. Abgesehen davon, dass es sich dabei um ein ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet und Überschwemmungsgebiet handelt, wird es auch eines erheblichen und langwierigen Aufwands bedürfen, um eine belastbare Grasnarbe wiederherzustellen. Wird dies auf herkömmliche Weise gemacht, kann dies bis zum kommenden Sommer dauern, wobei es nur gelingt, wenn die Flächen bis dahin streng geschont und nicht genutzt werden. Doch anschließend steht schon bald wieder die nächste Fürther Kirchweih mit den möglicherweise gleichen Flurschäden vor der Tür, wenn erneut der Wiesengrund als Abstellfläche für die Schausteller genutzt wird.
    Daher hält es der BUND Naturschutz für nötig, für das Abstellen der Schausteller-Fahrzeuge andere Standorte außerhalb von Schutzgebieten zu realisieren.
  4. Das Feuerwerk zum Abschluss der Fürther Kirchweih findet im Pegnitztal statt, das als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist. Darin sind laut Schutzverordnung Handlungen verboten, die die Natur zu schädigen. Doch gerade solche pyrotechnischen Feuerwerkssätze verursachen deutliche Schäden. Sie bestehen neben Schwarzpulver auch aus farbgebenden Metall- und Schwermetallverbindungen, darunter i.d.R. Strontium, Arsen, Blei, Selen oder Cäsium. Beim Abbrennen entstehen bei windschwachen Wettersituationen daraus gesundheitsschädliche Feinstaubkonzentrationen. Dabei gelangt ein Großteil dieser Schadstoffe auch in die Böden und Gewässer im Pegnitztal.
    Außerdem ist damit zu rechnen, dass der plötzlich auftretende Lärm der Knallkörper die im Landschaftsschutz-gebiet zahlreich vorhandenen Wildtiere wie z.B. Vögel in die Flucht schlagen, so dass sie diesen Bereich panikartig verlassen. Es ist schwer verständlich, warum es gemäß der Landschaftsschutzverordnung zwar verboten ist, "die Ruhe in der Natur durch Lärm oder Benutzung von Tonübertragungs- und Tonwiedergabegeräten ... zu stören", jedoch ein vielfach lauteres Feuerwerk zum Schaden der Natur dort zugelassen wird.
    Der BUND Naturschutz plädiert daher dafür, dieses Feuerwerk im geschützten Pegnitzgrund durch ein für diesen Naturraum weniger schädliches Event zu ersetzen.

Artikel der Fürther Nachrichten vom 6. November 2019

Siehe auch den Artikel der Fürther Nachrichten vom 8. Oktober 2019