BUND Naturschutz bangt um Fürther Stadtbäume
Gleichzeitig bedauert der BUND Naturschutz die umfangreichen Baumfällungen für geplante städtische Bauvorhaben (Helene-Lange-Gymnasium, Schliemann-Gymnasium) und dass die Stadt Fürth zu keinen anderen Lösungen gekommen ist. Dies hat in den letzten Monaten für herbe Verluste an innerstädtischem Grün gesorgt, für dessen positive Wirkungen es in absehbarer Zeit keinen wirklichen Ausgleich geben wird.
"Wir halten es daher für erforderlich, dass die Stadt Fürth die Situation der Bäume, insbesondere in der Innenstadt und Südstadt (z.B. an der Hornschuchpromenade) verbessert und vor allem in dicht bebauten Vierteln neue Baumstandorte schafft“, so Reinhard Scheuerlein, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Fürth-Stadt. „Darüber hinaus rufen wir auch private Garten- und Grundstücksbesitzer in Fürth dazu auf, vermehrt Laubbäume zu pflanzen.“
Der Tag des Baumes ist in Deutschland am 25. April jeden Jahres. Er soll die Bedeutung der Bäume und des Waldes für den Menschen im Bewusstsein halten. Gerade in einer Großstadt wie Fürth mit dicht bebauten Stadtquartieren, starkem Straßenverkehr und vielen Einwohnern auf engem Raum erfüllen Bäume besonders wichtige Aufgaben für ein gesundes Klima und das Wohlbefinden der Menschen.
Sie regulieren das Stadtklima, filtern Staub und Schadstoffe aus unserer Atemluft, bieten Lebensraum für viele Vogelarten und können uns Naturerleben in unserem Wohnumfeld schenken. Gerade an heißen Sommertagen sorgen große Bäume nicht nur für wohltuenden Schatten, sondern können ihre Umgebung auch aktiv kühlen. Damit bewirken sie besonders für ältere und kranke Menschen eine gesundheitliche Entlastung. Und schließlich beweisen Umfragen immer wieder, dass Bäume für die weitaus meisten Menschen ein Wohnumfeld attraktiver machen und das Stadtbild bereichern.
Doch Stadtbäume sind auch vielfältigen Belastungen ausgesetzt, zu denen besonders in den letzten Jahren auch noch zunehmende Extremwetter-Ereignisse hinzugekommen sind. Daher sieht der BUND Naturschutz die in Fürth immer wieder stark ausgeprägten Trockenperioden in den letzten Jahren als ein deutliches Warnzeichen für eine Klimakrise.
Dadurch und an den Folgeerscheinungen sind in den letzten Jahren bereits sehr viele Bäume in Fürth abgestorben: vor allem Fichten und Birken in den Stadtvierteln und Kiefern in den Waldgebieten wie dem Fürther Stadtwald.
„Wenn sich die Entwicklung mit weiterer Erwärmung und längeren Trockenperioden fortsetzen würde, kämen auch zahlreiche weitere Baumarten in der Stadt in Gefahr“, so Waltraud Galaske, 2. Vorsitzende der Kreisgruppe. „Auch wenn sich etliche Menschen in trockenen Sommern über kaum enden wollendes Schönwetter freuten, geben solche langen Trockenperioden für die Natur und für unsere Grundwasservorkommen großen Anlass zur Sorge.“
Daher hält es der BUND Naturschutz zur Erhaltung der Lebensbedingungen der Stadtbäume für nötig, die Bemühungen zum Klimaschutz in Fürth weiter zu verstärken, um den Beitrag der Stadt und ihrer Bewohner zur Einhaltung der Klimaschutzziele und der ange-strebten Klimaneutralität bis 2040 zu gewährleisten. Notwendig sind dazu vermehrte Maß-nahmen zum Energiesparen und zum naturverträglichen Einsatz erneuerbarer Energien.