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Trinkwasserversorgung für Fürth muss dauerhaft gesichert werden

Anlässlich des Weltwassertags weisen die Fürther Kreisgruppe des BUND Naturschutz und die Bürgerinitiative „Kein ICE Werk bei Harrlach“ darauf hin, dass die Brunnen im Waldgebiet bei Allersberg / Harrlach im Landkreis Roth für die Fürther Trinkwasserversorgung eine entscheidende Bedeutung besitzen. Denn von dort bezieht die Stadt über 40% ihres Trinkwassers.

Doch mitten im Einzugsgebiet dieser Brunnen verfolgt die Deutsche Bahn weiterhin die Planung, ein 45 Hektar großes ICE-Werk zu bauen. Zusammen mit zwei geplanten Gewerbegebieten des Marktes Allersberg (mit insgesamt 29 Hektar) würden dort große Industrieflächen entstehen – mit unabsehbaren Auswirkungen für das Grundwasser, aus dem das Fürther Trinkwasser gewonnen wird.

22.03.2022

„Die BN-Kreisgruppe Fürth-Stadt ruft alle Fürther Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich mit Einwendungen gegen den Standort Harrlach für das ICE-Werk zu beteiligen, wenn in voraussichtlich in Kürze das Raumordnungsverfahren dazu beginnt“, so Reinhard Scheuerlein vom Fürther BUND Naturschutz.

„Die Sicherung qualitativ hochwertigen und ausreichenden Trinkwassers wird immer wichtiger. Denn im Zuge der Klimakrise drohen zunehmend längere Trockenzeiten, die zu sinkenden Grundwasserständen und versiegenden Quellen führen“, so Reinhard Scheuerlein, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Fürth-Stadt. So brachte auch der diesjährige März im Fürther Raum bislang erst ca. 20% der durchschnittlichen Regenmenge.

Dennoch sind immer noch die Pläne der Bahn, großflächig den Wald im Trinkwassereinzugsgebiet abzuholzen und anschließend umfangreich zu bebauen in der engeren Wahl. Dieses Gebiet würde dann bei der Trinkwasserneubildung für die Stadt Fürth fehlen. die bei Überschwemmung der Brunnen im Fürther Rednitzgrund sogar zu 100 Prozent von dort aus versorgt wird. Dabei ist das Wasser aus dem Gebiet um Harrlach besonders nitratarm und erreicht sogar Mineralwasserqualität, da es dort wenig intensive Landwirtschaft gibt und der Waldboden das Regenwasser perfekt filtert.

Selbst wenn durch Rückhaltebecken Regenwasser im Werksgelände aufgefangen werden sollte, ist damit zu rechnen, dass sich die Qualität des dortigen Grundwassers doch deutlich verschlechtert. Auch ist der Wasserbedarf des ICE-Werks nicht zu unterschätzen, der zusätzlich die Kapazitäten der Brunnen belasten würde. So sollen z.B. große Wassermengen zur Reinigung der Züge eingesetzt werden, dieses stünde dann nicht mehr für die Trinkwasserversorgung zur Verfügung.

„In einem strengen Trinkwasserschutzgebiet dürfte die Bahn überhaupt nicht bauen. Leider wurde das Schutzgebiet bei der Ausweisung sehr klein gefasst, weil es sich um ein Bannwald-Gebiet handelt und seine Rodung und Bebauung nicht zu erwarten war“, so Verena Masopust, Sprecherin der Bürgerinitiative. „Diese Zurückhaltung rächt sich nun, denn in einem förmlich ausgewiesenen Wasserschutzgebiet wäre eine derartige Bebauung nicht möglich.“

 

Hintergrund

Der Weltwassertag am 22. März, zu dem die Vereinten Nationen (UN) seit 1992 aufrufen, erinnert alljährlich an die Besonderheiten von Wasser als der essenziellsten Ressource allen Lebens. Der Weltwassertag 2022 steht unter dem Motto "Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz". Mit diesem Jahresthema wollen die UN weltweit auf die Bedeutung unseres Grundwassers aufmerksam machen und es ins Bewusstsein der Menschen rufen.

Die elementare Bedeutung des Grundwassers als unverzichtbare Ressource und Teil des Wasserkreislaufs sowie die Belastungen, denen es durch menschliche Tätigkeiten und zunehmend durch die Klimakrise ausgesetzt ist, sind in Politik und Öffentlichkeit zu wenig präsent und bewusst. Aus diesem Grund rückt der BUND Naturschutz die Bedeutung und den Wert unseres kostbaren Grundwassers wieder stärker ins Bewusstsein.

Daher ruft auch die BN-Kreisgruppe Fürth-Stadt anlässlich des Weltwassertages am 22. März die Bevölkerung auf, sparsam mit dem kostbaren Gut umzugehen und gibt entsprechende Tipps. „Durch den Klimawandel und vermehrte Trockenperioden haben wir auch in Fürth mit Wasserknappheit zu kämpfen“, so Reinhard Scheuerlein. „Deutliches Zeichen sind dafür unzählige Wald- und Stadtbäume, die nach jahrzehntelangem Wachstum in den letzten Jahren durch lange Trockenperioden und gesunkene Grundwasserstände im Stadtgebiet abgestorben oder schwer geschädigt sind.“